Die APB beteiligt sich am ersten Projekt für grünen Wasserstoff in einem Mittelmeerland

Die APB beteiligt sich am ersten Projekt für grünen Wasserstoff in einem Mittelmeerland

Der grüne Wasserstoff soll im alten Cemex-Werk in Lloseta hergestellt werden.

Palma

02/12/2020

Die Hafenbehörde der Balearen (APB) wird den Passagierhafen Nr. 4 im Hafen Palma zu einem Gebäude mit nahezu Null-Energie-Verbrauch machen, in dem die gesamte Energie vor Ort (durch Photovoltaik und Geothermie) erzeugt und zusätzlich durch grünen Wasserstoff ergänzt wird. Auf diese Weise wird das Gebäude nach der vollständigen Umstellung nur noch mit erneuerbarer Energie gespeist werden.

Zusätzlich zu den ursprünglich von der Hafenbehörde geplanten Investitionen zur Umgestaltung des Terminals werden weitere 800.000 Euro, finanziert von der EU (Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking), im Rahmen des zur Bezuschussung ausgewählten Projekts Green Hysland Projekts aufgewendet. Genauer gesagt hat man von den 10 Millionen Euro, die die Europäische Kommission für das Projekt bewilligt hat, eine Million bereitgestellt, um grünen Wasserstoff als Kraftstoff im Terminal verwenden zu können. Die Vereinbarung mit allen Mitgliedern des Konsortiums wird voraussichtlich im Dezember unterzeichnet, woraufhin das Projekt starten kann.

Green Hysland wird das erste strategische Projekt in Südeuropa und soll ein Ökosystem für grünen Wasserstoff auf den Balearen schaffen. So soll es mindestens 300 Tonnen erneuerbaren Wasserstoff pro Jahr auf Mallorca durch Sonnenenergie erzeugen, verteilen und nutzen.

Mallorca befindet sich in einer idealen Position, um den ersten Hub für erneuerbaren Wasserstoff in Südeuropa zu entwickeln, und wird so europaweit zum Vorreiter für eine Inselwirtschaft auf der Grundlage von grünem Wasserstoff. Das Projekt sieht auch die Entwicklung von Studien und Geschäftsmodellen vor, um sich auf andere Inseln innerhalb und außerhalb der Europäischen Union übertragen zu lassen.

Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten

Der grüne Wasserstoff wird auf der Insel vielfältige Anwendungen finden, wobei der direkte Verbrauch des erneuerbaren Wasserstoffs Vorrang hat, beispielsweise bei der Treibstoffversorgung von Bus- und Mietfahrzeugflotten, der Wärme- und Stromerzeugung für gewerbliche und öffentliche Gebäude, der Hilfsstromversorgung von Fähren und Hafenbetrieben sowie der Einrichtung einer Tankstelle. Das Projekt soll dazu beitragen, die Terminals der Hafenbehörde ausschließlich mit erneuerbarer Energie zu betreiben, und es soll auch die Grundlage für Studien bieten, damit die Schiffe bei ihrem Aufenthalt im Hafen grünen Wasserstoff verwenden können.

Das europäische Projekt wird von Enagás koordiniert und von Acciona, Cemex und Redexis im Rahmen eines Plans zur Reindustrialisierung der Cemex-Grundstücke in Lloseta gefördert.

Angesichts der durch die COVID-19-Krise verursachte wirtschaftliche Rezession im Tourismussektor soll diese Initiative wesentlich dazu beitragen, die Diversifizierung der regionalen Wirtschaft Mallorcas zu fördern und neue Beschäftigungsmöglichkeiten in den Bereichen grüner Wasserstoff und erneuerbare Energien zu schaffen.

Laut Planung soll das Projekt Green Hysland von 2021 bis 2025 laufen.

Konsortium des Projekts GREEN HYSLAND

Green Hysland ist eine Vereinigung der folgenden Organisationen: Acciona, Gemeinde Ameland, AMHYD, Stiftung Hidrógeno Aragón, AREAM Madeira, Spanischer Wasserstoff-Verband (AeH2), Balearia, CEA, Centro Nacional del Hidrógeno (CNH2), Cotenaval, DAFNI, EMEC, EMT Palma, Enagás, Energy Co-operatives Ireland, Enercy, Fedarene, Gasnam, H2 Chile, HyCologne, HyEnergy Transstore, Balearen-Institut für Energie, Gemeinde Lloseta, New Energy Coalition, NUI Galway, Ports de Balears, Redexis, Universität der Balearen und Universität La Laguna (Teneriffa).