Der Verwaltungsrat der Hafenbehörde der Balearen (APB) hat in seiner heutigen Sitzung in Palma beschlossen, nach Abschluss eines partizipativen Prozesses mit den Interessengruppen Studien und Projekte für einen neuen Vorschlag für die Umgestaltung der Infrastrukturen und Nutzungen des Hafens von Palma auszuarbeiten.
Die Lösung muss die vier Achsen berücksichtigen, die mit allen in den letzten Monaten konsultierten Interessengruppen festgelegt und vereinbart wurden. Erstens muss die gleichzeitige Beibehaltung des Hafenbetriebs in den Handelsdocks, den Ponent-Paraires-Docks und dem Westdock, wie es derzeit der Fall ist, gewährleistet werden. Dadurch wird die Gefahr einer Überlastung des Hafenbetriebs beim Ein- und Ausschiffen von Gütern und Passagieren, insbesondere zu den morgendlichen Stoßzeiten, beseitigt.
Zweitens soll der Platz für Kreuzfahrtschiffe verlagert werden, indem deren Aktivitäten auf den Kai von Ponent-Paraires konzentriert werden. Parallel dazu und soweit dies mit der Beibehaltung des Hafenbetriebs in den einzelnen Bereichen vereinbar ist, wird der Vorschlag auch die schrittweise Verlagerung der Reparatur- und Wartungsbereiche in den Bereich des Westdocks und in die geschützten Gewässer des Hafens fördern.
Schließlich, und als zusätzlicher Wert zum allgemeinen Interesse des Vorschlags, wird die neue Gestaltung ein Integrationsprojekt zwischen dem Hafen und der Stadt in den von der Schiffsreparaturindustrie frei gewordenen Räumen vor der Kathedrale und im Contramuelle-Mollet entwickeln. Beide Flächen sind für Initiativen in den Bereichen Kultur, Bildung und vor allem Sport vorgesehen, wobei Werte wie die Belebung der Stadt und die Überlassung hochwertiger Flächen zur öffentlichen Nutzung im Vordergrund stehen.
Breiter Konsens
Im vergangenen Sommer begann die APB eine Runde von Kontakten mit Vertretern ihrer Interessengruppen, um den Forderungen des Verwaltungsrats und der Puertos del Estado nachzukommen. Dabei wurde festgelegt, dass die APB jede Lösung für die Entwicklung des Hafens verteidigen wird, die mit der wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit Palmas und der Insel Mallorca voll und ganz vereinbar ist und von einem breiten Konsens zwischen allen politisch-institutionellen, wirtschaftlichen und sozialen Gruppen innerhalb der geschützten Gewässer des derzeitigen Hafens ausgeht.
Infolgedessen hat die Hafenbehörde von Juni bis Oktober 2024 einen partizipativen Prozess entwickelt, in dem die Grundzüge des Vorschlags für die Umstrukturierung der Nutzung des Hafens von Palma mehr als 65 Vertretern verschiedener Gruppen vorgestellt wurden.
Die Kontakte mit dem nautischen Sektor erfolgten über Verbände und Konzessionsgesellschaften wie APEAM, STP-Servicios Técnicos Portuarios, Astilleros de Mallorca, Balearic Marine Cluster, ADNEA, FANMED, Club de Mar, Naviera Balear, Pantalán del Mediterráneo, Marina Port de Mallorca, Marina Cuarentena, La Llotja Marina Charter, Associació de Clubs Nàutics de Balears, AENIB und ANADE.
Im Bereich der Wirtschaft fanden Treffen mit PIMEM, PIMECO, CAEB, der Handelskammer, AFEDECO und ACOIPAM statt. Im Bereich Soziales und Umwelt fanden Treffen mit dem Verein der Freunde des Schifffahrtsmuseums (Associació d‘amics del Museu Marítim), dem Verein Ran de Mar (Associació Ran de Mar), dem Nachbarschaftsverein von Palma (Associació de Veïns de Palma), dem Königlichen Spanischen Marinebund (Real Liga Naval Española), dem Verein Encinares (Associació Alzinaires), der Fischerbrüderschaft von Palma (Cofraria de Pescadors de Palma), dem Verband der Fischerbrüderschaften der Balearen (Federación de Cofradías de Pescadores de Baleares), dem Verein der Anwohner des Passeig Marítim (l'Associació de Veïns del Passeig Marítim), dem Forum der Zivilgesellschaft (Fòrum de la Societat Civil) und ARCA statt.
Auf der Seite der offiziellen Verbände fanden Treffen mit dem offiziellen Architektenverband (Col·legi Oficial d'Arquitectes), dem Verband der Schiffbauingenieure (Col·legi d'Enginyers Navals) und dem Verband der Bauingenieure statt.
Schließlich endete die Kontaktrunde mit Treffen im politischen Bereich mit den Fraktionen der Partido Popular, PSIB-PSOE, Unides Podem/MÉS per Mallorca, VOX und dem Regierungsbeauftragten auf den Balearen, Alfonso Rodríguez.
Änderung des Kurses
Der Verwaltungsrat der APB hat in seiner Sitzung vom 5. Juni einstimmig beschlossen, die Umweltverträglichkeitsprüfung für das 2020 genehmigte Projekt zur Neustrukturierung des Hafens von Palma, das die Konzentration des regulären Verkehrs im Hafenbecken des Westdocks und die Zuweisung der Handelsdocks zum Sektor der Schiffswartung vorsieht, abzubrechen und den Auftrag für die Ausarbeitung der Bauprojekte auszusetzen.
Der Beschluss wurde gefasst, nachdem festgestellt worden war, dass mehrere Gruppen wie Schifffahrtsunternehmen und der Schiffsreparatursektor mit den Grundzügen des Plans 2020 nicht einverstanden waren, weil er nicht den langfristigen Bedürfnissen entsprach.
Aus diesem Grund beschloss der Verwaltungsrat der APB, die Maßnahmen zur Umsetzung des Plans zu stoppen. Der Präsident der APB, Javier Sanz, verpflichtete sich seinerseits, in den kommenden Monaten einen neuen Vorschlag für die Gestaltung des Hafens von Palma vorzulegen, was heute geschehen ist und einstimmig angenommen wurde.